18. November02:45

„Handyzonen“ an Schulen: Ein umstrittenes Experiment gegen exzessive Bildschirmzeit

Admin User
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Ein mobiles Display mit WiFi-Symbol und vollem Akku oben, sowie Logos unten.

„Handyzonen“ an Schulen: Ein umstrittenes Experiment gegen exzessive Bildschirmzeit

Mit einem ungewöhnlichen Ansatz zur Bekämpfung übermäßiger Bildschirmzeit bei Schülerinnen und Schülern hat die Bildungsministerin vorgeschlagen, in Schulen 'Handyzonen' einzurichten – ähnlich den früheren Raucherbereichen. Doch dieser Vorschlag stößt auf Debatten und Skepsis.

Die Initiative entsteht vor dem Hintergrund wachsender Sorgen über die Auswirkungen exzessiver Bildschirmnutzung auf Gesundheit und Entwicklung von Kindern. Die offiziellen deutschen Richtlinien empfehlen für 7- bis 8-Jährige nicht mehr als 30 Minuten Bildschirmzeit pro Tag, für 9- bis 10-Jährige maximal 45 Minuten. Fachleute wie der Hirnforscher Prof. Dr. Martin Korte, die Bildungsforscherin Prof. Dr. Felicitas Macgilchrist und die Kinderärztin Dr. Tanja Brunnert unterstützen die Einführung solcher Zonen. Sie hatten bereits im Juni 2025 mit Niedersachsens Bildungsministerin Julia Hamburg zusammengearbeitet.

Die Schulbehörden betrachten Schulen jedoch nicht als 'polizeiliche Priorität'. Das bedeutet, dass die strikte Durchsetzung von Bildschirmzeitregeln kaum umsetzbar sein dürfte. Zudem könnten die geplanten 'Handyzonen' mit ähnlichen Problemen kämpfen wie einst die Raucherbereiche – etwa Überfüllung und mangelnde Aufsicht. Kritiker monieren, dass die Zonen das grundsätzliche Problem der übermäßigen Bildschirmnutzung nicht wirksam lösen würden.

Der Vorstoß der Bildungsministerin, 'Handyzonen' in Schulen einzurichten, zielt darauf ab, die Bildschirmzeit von Schülerinnen und Schülern zu regulieren. Zwar wird der Plan von Expertinnen und Experten befürwortet, doch bleibt er umstritten und steht vor möglichen Herausforderungen. Unklar ist noch, wie die Schulbehörden die Einhaltung der Regeln durchsetzen und welche praktischen Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Zonen auftreten könnten.