25. November09:44

Deutschland gibt zu wenig für Bildung aus – trotz Rekordverschuldung von 180 Milliarden Euro

Admin User
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Mehrere Pfähle und Gebäude mit Lichtern unter einem bewölkten Himmel, mit Spiegelungen der Pfähle.

Deutschland gibt zu wenig für Bildung aus – trotz Rekordverschuldung von 180 Milliarden Euro

Deutschlands öffentliche Ausgaben stehen zunehmend in der Kritik, nachdem neue Zahlen deutliche Unterschiede zu den Nachbarländern offenbaren. Während das Land im Gesundheitsbereich mit den nordischen Staaten und den Benelux-Ländern mithalten kann, hinkt es bei Investitionen in Bildung und Infrastruktur hinterher. Unterdessen hat der Bundestag einen Haushalt verabschiedet, der fast 180 Milliarden Euro an neuen Krediten für Kernaufgaben, Verteidigung und Infrastrukturprojekte vorsieht.

Die aktuelle Haushaltsprüfung zeigt, dass Deutschland nur 5,9 Prozent seiner Wirtschaftsleistung in öffentliche Investitionen steckt – der niedrigste Wert unter vergleichbaren Industrienationen. Gleichzeitig sind die Verwaltungskosten auf 11 Prozent der Gesamtausgaben gestiegen, eine der höchsten Quoten weltweit.

Im Bereich der sozialen Sicherung gibt Deutschland 41 Prozent seines Staatshaushalts aus, leicht über dem Niveau der nordischen Länder (40 Prozent) und dem EU-Durchschnitt (39 Prozent). Fast die Hälfte dieser Mittel fließt in die Altersrenten, womit das Land im internationalen Vergleich im Mittelfeld liegt. Insgesamt entfallen 20 Prozent der Wirtschaftsleistung auf Sozialleistungen – knapp unter den 20 Prozent, die Länder wie Dänemark und Schweden aufbringen.

Im Gesundheitswesen bewegt sich Deutschland auf Augenhöhe mit den nordischen und Benelux-Staaten und wendet 16 Prozent der Gesamtausgaben für diesen Bereich auf. Die Bildung erhält jedoch nur 9,3 Prozent des Haushalts – weniger als die Hälfte dessen, was Österreich und die Schweiz investieren. Während der jüngsten Haushaltswoche des Bundestags wurden 98 Milliarden Euro an neuen Kernkrediten bewilligt, ergänzt um zusätzliche Kreditlinien in ähnlicher Höhe, sodass sich die Gesamtneuverschuldung auf rund 180 Milliarden Euro beläuft.

Die Zahlen verdeutlichen den ambivalenten Ansatz Deutschlands bei den öffentlichen Ausgaben: Während das Land in sozialer Absicherung und Gesundheitsversorgung stark aufstellt, bleibt es bei Bildung und Infrastrukturinvestitionen zurück. Angesichts der geplanten Neuverschuldung von 180 Milliarden Euro steht die Regierung vor der Herausforderung, steigende Verwaltungskosten mit langfristigen wirtschaftspolitischen Prioritäten in Einklang zu bringen.