Solingen plant Tagessperre für Obdachlose im Hauptbahnhof – Kritik wächst
Solingen plant Tagessperre für Obdachlose im Hauptbahnhof – Kritik wächst
Überschrift: CDU-Vorschlag: Keine Obdachlosen am Tag im Solinger Hauptbahnhof
Teaser: Bezirksbürgermeister Marc Westkämper (CDU) hat Pläne zur Änderung der Straßenordnung angekündigt. Dies stößt auf Kritik.
Veröffentlichungsdatum: 11. Dezember 2025, 16:20 Uhr
Schlagwörter: Wetter, Nachrichten, Politik, Allgemein, Kriminalität und Justiz
Artikeltext: Der Solinger Bezirksbürgermeister hat einen Plan vorgelegt, der Obdachlosen den Aufenthalt in der Unterführung des Solinger Hauptbahnhofs tagsüber verbieten soll. Der Vorschlag würde es der Behörde ermöglichen, dort versammelte Personen auch am Tag zu entfernen. Kritiker werfen der Initiative vor, die eigentlichen Probleme bei der Unterstützung und Sicherheit von Obdachlosen zu ignorieren.
Bezirksbürgermeister Marc Westkämper (CDU) möchte die städtische Straßenverordnung ändern, um dem Kommunalen Ordnungsdienst die rechtliche Grundlage zu geben, Platzverweise auszusprechen. Der Vorstoß erfolgt vor dem Hintergrund, dass sich zunehmend Obdachlose in der Unterführung aufhalten, was Bedenken hinsichtlich der dortigen Verhältnisse aufkommen lässt.
Die Solinger Bürgergemeinschaft weist seit Langem auf Missstände in dem Bereich hin, darunter defekte Beleuchtung, kaputte Aufzüge und Berichte über aggressives Betteln. Die Gruppe betont jedoch, dass das eigentliche Problem nicht bei den Obdachlosen selbst liege, sondern in unzureichenden Hilfsstrukturen. Die bestehenden Angebote würden den komplexen Bedürfnissen von Menschen auf der Straße oft nicht gerecht.
Unterdessen hat Juliane Hilbricht von Wohnenso, dem städtischen Wohnungsdienst, zu einem abgestimmten Vorgehen aufgerufen. Sie forderte einen professionellen Dialog unter Einbeziehung aller Beteiligten, um öffentliche Sicherheit und die Bedürfnisse Obdachloser in Einklang zu bringen. Die Bürgergemeinschaft für Solingen e.V. (BfS) unterstützte diese Forderung und betonte, dass eine gemeinsame Lösung nur durch Zusammenarbeit gefunden werden könne.
Die geplanten Änderungen würden der Behörde neue Befugnisse einräumen, die Unterführung zu räumen. Dennoch bleiben Forderungen nach umfassenderen Diskussionen bestehen, wobei Wohnungslosenhilfe und Bürgerinitiativen auf eine ganzheitliche Strategie drängen. Jede Entscheidung wird abwägen müssen zwischen Durchsetzungsmaßnahmen und den anhaltenden Herausforderungen von Obdachlosigkeit und öffentlicher Sicherheit.
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