Düsseldorfer Brustzentrum schließt: 'Was soll ich tun, wenn ich Krebs wieder bekomme?'

Düsseldorfer Brustzentrum schließt: 'Was soll ich tun, wenn ich Krebs wieder bekomme?'
Düsseldorfs Luisenkrankenhaus schließt bis Ende 2025 – Patienten und Personal in Unsicherheit
Das Düsseldorfer Luisenkrankenhaus, eine renommierte Klinik für Brustkrebsbehandlung, wird bis zum 31. Dezember 2025 seine Türen schließen. Die Entscheidung fällt im Rahmen der bundesweiten Krankenhausreform, die größere, spezialisierte Zentren gegenüber kleineren Einrichtungen bevorzugt. Patienten und Mitarbeiter stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.
Die Klinikleitung betonte, seit März gegen die Schließung gekämpft zu haben – vergeblich. Über 50 Beschäftigte wurden Mitte November offiziell informiert, einige kritisieren die mangelnde Transparenz. Viele fühlen sich von der plötzlichen Entscheidung im Stich gelassen.
Für Patientinnen wie die 77-jährige Karin Rinklake, die seit 14 Jahren krebsfrei ist, wirft die Schließung Fragen nach der weiteren Versorgung auf. Betroffene in laufender Behandlung müssen nun in andere Einrichtungen wechseln und Vertrauen zu neuen Ärzten aufbauen. Die Gewerkschaft ver.di äußert Skepsis, ob benachbarte Krankenhäuser den Andrang bewältigen können, ohne die Behandlungsqualität zu gefährden.
Eine Alternative bietet das Brustkrebszentrum am Marien Hospital Düsseldorf, ein langjähriger Kooperationspartner unter der Leitung von Dr. Susanne Findt und Jens-Peter Kruse (Rochusstraße 2). Es garantiert Kontinuität für Patientinnen mit laufender Therapie. Für Überweisungen steht die Klinik unter 0211 4400 2761 oder per E-Mail ([email protected]) zur Verfügung.
Kritiker bemängeln, dass die Reform mit ihrem Fokus auf Kosteneffizienz die individuelle Betreuung opfert. Das Luisenkrankenhaus hatte sich durch ausführliche Gespräche und persönliche Zuwendung einen Namen gemacht – eine Qualität, die in größeren, ausgelasteten Zentren auf der Strecke bleiben könnte.
Die Schließung markiert einen Wandel im deutschen Gesundheitssystem: Zentralisierung statt dezentraler Versorgung. Patienten und Personal müssen sich an neue Strukturen anpassen, während offen bleibt, ob die versprochene Effizienz den Verlust spezialisierter, patientenorientierter Behandlung aufwiegt. Die Übergangsphase hat bereits begonnen – mit Überweisungen und Umstellungen vor dem endgültigen Ende zum Jahreswechsel.

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