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Ein mit Lichtern geschmückter Weihnachtsbaum steht vor einem Vorhang und einer Topfpflanze.

Die Wahrheit

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Allgegenwärtig in Bayern: Vor Weihnachten ist das Gedicht „Heilige Nacht“ des noch immer beliebten Antisemiten Ludwig Thoma in Bayern omnipräsent.

Eine Debatte über das Erbe Ludwig Thomas gewinnt in Oberbayern an Fahrt. Straßen und Schulen tragen noch immer seinen Namen – trotz seiner gut dokumentierten antisemitischen Schriften. Nun fordern Aktivisten und lokale Initiativen einen Wandel, stoßen aber auf vehementen Widerstand von Behörden und Anwohnern gleichermaßen.

Ludwig Thoma, ein bayerischer Schriftsteller des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, bleibt eine umstrittene Figur. Seine antisemitischen Artikel im „Miesbacher Anzeiger“ und das Gedicht „Heilige Nacht“ – ein fester Bestandteil der bayerischen Weihnachtskultur – stehen in der Kritik. Das in bayerischem Dialekt verfasste Werk schildert die vergebliche Suche Josefs und Marias nach einer Herberge mit Versen wie „Alle Wege sind mit Schnee bedeckt / Kein Tritt bleibt ungebrochen.“ Seit über 25 Jahren führt der Schauspieler Enrico de Paruta „Heilige Nacht“ in München, Ingolstadt und Regensburg auf und hält so die Tradition lebendig.

Antirassistische Gruppen, linke Aktivisten und einige Kommunalparlamente argumentieren, dass öffentliche Räume nicht länger Thomas Namen ehren sollten. Doch viele Bayern wehren sich dagegen und verweisen auf die Nostalgie für seine „Lausbubengeschichten“ – geliebte Kindheitserinnerungen. Konservative Politiker und Teile der Bevölkerung blockieren Umbenennungsversuche mit dem Hinweis, Thomas kulturelles Erbe überwiege seine antisemitischen Äußerungen.

In München hat Oberbürgermeister Dieter Reiter Forderungen nach der Umbenennung einer nach Thoma benannten Straße kategorisch zurückgewiesen. Unter seiner Führung wird die Stadt die Angelegenheit nicht erneut prüfen.

Die Bestrebungen, Thomas Namen von Straßen und Schulen zu entfernen, halten an, doch der Widerstand bleibt stark. Während Aktivisten auf sein antisemitisches Erbe verweisen, betonen Gegner, seine Werke seien zu tief in der bayerischen Kultur verwurzelt. Vorerst zeigt die Debatte keine Anzeichen einer Lösung.

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